Zur Eröffnung der Auekunst-Antrittsausstellung „Liebenau im Wandel der Zeit: Geschäfte“ kamen jede Menge interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Räume des ehemaligen Textilhauses mitten im Ort. Die historischen Aufnahmen wurden akribisch betrachtet und es wurde auch gerätselt, wo ein abgebildetes Gebäude wo gestanden haben mag. Fritz Binne sprach die Eröffnungsworte und erläuterte die Arbeit des Vereins: Innovation schaffen um attraktivere Lebensbedingungen zu entwickeln – soziale Bindungen stärken. Auekunst soll die Samtgemeinde bei Kultur & Kunst unterstützen in Zusammenarbeit mit der Kulturscheune, dem Heimatverein, dem Gewerbeverein und allen aktiven und interessierten Leuten in und um Liebenau.
Lutz Eberhard Linnepe, der ehemalige Vorsitzende des Heimatvereins, sprach zum Thema der Ausstellung über das reiche Geschäftsleben des Fleckens in den 50er und 60er Jahren. Es gab mehr als 60 Geschäfte in Liebenau mit einem entsprechend starken sozialen Leben. Einkäufe wurden häufig noch zufuß oder per Fahrrad erledigt – man traf sich und hielt zumindest einen kurzen Plausch. Mit der sich rasch ausbreitenden Motorisierung begann in den 70ern das Sterben der Geschäfte. Auch fehlte oft der Nachfolger oder die Läden waren schlicht nicht mehr konkurrenzfähig. Mit der Reduzierung der Geschäfte nahmen auch die sozialen Kontakte ab. Auekunst will mit ihren Räumen wieder einen Ort der Begegnung schaffen, an dem über Brennpunkte und Innovation diskutiert wird.
Gründungsmitglied Veronika Pahl – wie Fritz Binne mit einem Liebenauer und einem Hamburger Standbein – erinnerte an das „Zwischenhoch“ Anfang der 70er, als einige Jungunternehmer aus völlig eigener Kraft noch heute florierende Handwerksunternehmen aufbauten., und betonte die Bedeutung der regionalen Vernetzung, etwa mit kulturimpulse e. V., in Steyerberg., und gab einen Ausblick auf künftige Ausstellungen. Sie bat die Besucherinnen und Besucher nach Fotos zum Thema „Menschen in Geschäften“ und zum Thema „Baden in der Aue“ in privaten Fotoschätzen zu stöbern. Sie wünschte sich, die jetzt vorhandenen, sehr vielversprechenden, Aktivitäten, etwa durch die evangelische Kirche, Herrn Pastor Bernd Niss, und den engagierten Geschäftsführer von Pulverfabrik e. V., Martin Guse, einzubeziehen. Die Angebote von Auekunst e, V., Fotografieren, Malen und Zeichnen, Lesen, T‘ai Chi, sollen ein Motor für Gespräche, Mitmachen, Mitentscheiden werden. Geplant ist auch, Kontakte zur VHS Nienburg aufzunehmen.
Die Ausstellung läuft bis zum 21. Januar 2017. Geöffnet ist jeweils dienstags, donnerstags und samstags von 16-17 Uhr. Samstag, 14.1. und Dienstag, 17.1.17 bleibt die Ausstellung geschlossen.
