Am Samstag, dem 2.4.22 um 16:00 Uhr eröffnet Auekunst die neue Ausstellung von Artur Moser, „Einsichten in Unsichtbares“. Die gezeigten Objekte lassen sich relativ einfach in drei größere Gruppen aufteilen: Malerei, Zeichnungen und Skulpturen, Netsuke genannt. Fritz Binne eröffnet die Ausstellung mit einleitenden Worten – der Künstler ist anwesend und gibt Ihnen gerne Auskunft zu seinen Arbeiten.
Hier einige Ausführungen zu den Arbeiten vom Künstler selbst:
„Neben klassischen Feldern der Malerei wie Stillleben und Landschaft finden sich in meiner Arbeit auch Werke, die sich aus dem Malprozess heraus entwickeln und sich zu abstrakten teilfigürlichen Arbeiten verselbständigen. Form, Farbsprache sowie wesentliche Stil Elemente finden sich jedoch gleichwohl immer in allen Bildern wieder. Im malerischen Prozess, verliert jedes Vorhaben nach und nach an Relevanz und wird ersetzt durch ein Dialog mit dem Bild. Die ursprüngliche Idee geht hierbei nicht gänzlich verloren, macht aber zugunsten des Bildes eine Transformation durch. Dieser Vorgang kann sich schleichend und unmerklich vollziehen oder aber auch schlagartig.
Ein wichtiger Ansatz ist das Wiederholen von Bildelementen und Formen. Die zur Verfügung stehende Fläche wird angehäuft, mit einer in sich stimmigen und sich wiederholenden Formsprache, welche sich ursprünglich aus der Bildidee entwickelt hat. Diese Formsprache greift in ihren Strukturen und oder Mustern das Prinzip von Rhythmus und Wiederholungen auf und wendet es auf kleinere Teile in sich wieder an. Es folgt der Logik, dass nur mehr Informationen zu mehr Informationen führen können. Auch wenn es sich scheinbar um immer die Gleichen handelt. Dies alles geschieht zum Teil auch mit Rückgriffen oder Orientierungspunkten aus der realen Welt, jedoch sind Gesetzmäßigkeiten des malerischen Bildraums priorisiert. Es gibt keine Einschränkung durch Physik, Perspektive, Lichtquelle oder der gleichen.
Durch den vielschichtigen Aufbau wird ein andersartiger Bildraum erzeugt, der sowohl flach als auch tief wahrgenommen wird. Alles ist so groß wie klein und lässt keine eindeutige Größenzuordnung zu. Von Interesse ist hierbei eine Bilderwelt, die in der Regel für das Auge unsichtbar bleibt. So beginnt die Arbeit mit einer wagen Vorstellung oder einem Objekt und verselbständigt sich im Laufe des malerischen Prozesses. Ein isolierter Dialog, der in verschiedenen Momenten unterbrochen ist. Spezifische Beobachtungen und Erkenntnisse werden übergreifend verknüpft. Reale Dinge werden malerisch konvertiert und mit funktionslosen Fähigkeiten bestückt.
Die geschnitzten Objekte sind ein Weiteres Feld dem ich mich widme. Sie sind stark mit der japanischen Tradition der Netsuke Schnitzerei verknüpft und können ohne Einschränkungen auch als solche verstanden und genutzt werden. Das hängt damit zusammen, dass Japaner, aufgrund des speziellen kulturellen Hintergrundes, die Einzigen waren, die dieser Form der Kunst genügend Aufmerksamkeit geschenkt haben, um einen Namen und Regelcodex zu kreieren. Dieser Regelcodex besteht grob zusammengefasst aus einem Zusammenspiel von Material, Größe und Funktion. Mit Funktionalität ist hier gemeint, dass dem Objekt zum Einen eine Wirkung im spirituellen Sinne zugesprochen wird und zum Anderen, dass es genutzt werden kann, um als Gegenstück eines Beutels oder Objektes zu dienen, welcher am Gürtel befestigt wird.“
Die Ausstellung ist immer sonntags von 16-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Einlass nach den gültigen Coronaregeln – z. Zt. 3 G. Wir freuen uns auf ihren Besuch.
Ihr Auekunst-Team